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Projektmanagement als Schaltstelle zur Praxis 05-01-29

Beinahe alles, womit sich Ingenieure befassen, ist ein Projekt oder zumindest ein Teil davon. Die Liste gescheiterter Projekte ist lang – vom Altertum bis hin zur Gegenwart. Routineleistung, Expertentum und Technikwissen alleine reichen nicht aus. Diese müssen ergänzt werden durch Kreativität, Kooperationsleistung und soziale Kompetenz als Schlüsselqualifikation für den Projekterfolg.

Die theoretischen Grundlagen müssen natürlich erlernt und - wenn möglich -sogleich praxisbezogen angewendet werden. Deshalb trainieren Studierende in Wahlpflichtfächern wie „Projektmanagement“ in verschiedenen Projektarbeiten professionelles Arbeiten im Team. „Projektmanager steuern den Informationsprozess, bereiten Veränderungen vor und haben dabei interpersonelle Rollen wie die eines Kommunikators und Verhandlungsführers“, sagt Diplomingenieur Karl-Heinz Veit, Dozent für Projektmanagement an der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH). Oberstes Ziel ist, die Aufmerksamkeit der Studierenden auf die Methoden des Projektmanagements und die Mechanismen erfolgreicher Teamarbeit zu lenken. „Der Versuch dabei gleichzeitig ein besonders komplexes technisches Problem zu lösen, würde die Studierenden von der Managementaufgabe zu diesem Zeitpunkt ablenken“, erklärt der Dozent.

Projektmanagement bedeutet die Organisation eines Problemlösungsprozesses und deren methodische Erarbeitung. Dazu zählen beispielsweise Problemdefinition, Ideenfindung, Festlegung der Vorgehensweise, Bewertung, Planung der personellen und finanziellen Mittel und die Ausführung. Diese besteht aus einer Präsentation der Ergebnisse an den „Auftraggeber“ und in der schriftlichen Darstellung des Teamentwicklungsprozesses.

Der Erfolg eines Projektes wird bereits zum größten Teil schon während der Planungs- und Gestaltungsphase durch die Definition der Anforderungen festgelegt. Erforderlich sind eine straffe Teamorganisation, in der die Zuständigkeiten klar definiert sind, und eine unablässige Fokussierung auf das zu lösende Problem, was wiederum nur mit einem effektiven Zeitmanagement möglich ist. In regelmäßigen Teambesprechungen wird deshalb der Projektstatus festgestellt und in Protokollen von den Studierenden dokumentiert.

Eine heterogene Teamstruktur unterstützt die Dynamik und Motivation der Studierenden, dieses sehr zeitaufwändige Fach über den Zeitraum eines einzelnen Semesters abzuschließen.

Eine Gruppe berufsbegleitender Ingenieur-Studenten und Studentinnen erarbeitete im Seminar „Projektmanagement“ einen Business Plan zur Gründung eines eigenen Unternehmens. Von „Basel II“, dem Kreditgespräch bei der Hausbank bis hin zu einer Rentabilitätsberechnung – das alles wurde auf rund 100 Seiten in Tabellen und Charts gefasst dokumentiert. Ihr detailliertes Know-how aus Wirtschaft, Recht und Marketing sowie ihre Fähigkeiten, dieses Wissen zu transferieren und problemspezifisch anzuwenden, bewies das Team in einer professionellen Power-Point-Präsentation.

Eine weitere Gruppe erstellte in einem interdisziplinären Team eine Studie für ein mittelständisches Unternehmen über die Mitarbeiterzufriedenheit als Bestandteil der ISO 9001:2000 Zertifizierung. Mit größter Disziplin, Motivation, hohem Zeiteinsatz und einer effektiven Steuerung durch den studentischen Teamleiter Florian Stupening fanden Analyse und Vorschläge große Akzeptanz bei dem Unternehmen mit teilweiser unverzüglicher Umsetzung. Die Projektarbeit wurde auch von der TheoPrax-Stiftung als hervorragende Arbeit gelobt.

Hohen Aktualitäts- und Praxisbezug lässt die Projektarbeit „Park+Ride“ (P+R) erkennen. Das achtköpfige Team erarbeitete eine Evaluierung der Akzeptanz von P+R-Parkplätzen in der Stadt Köln. Das Team stand unter Leitung des Maschinenbaustudenten Michael Grimm, der berufsbeleitend an der RFH studiert, und zugleich bei Ford tätig ist. Die Analyse wies nach, dass über 30 Prozent der befragten Personen das „P+R“ System nicht kennt, obwohl die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel gerade zu Hauptverkehrszeiten Vorteile bietet gegenüber der Nutzung des eigenen Kraftfahrzeuges. Bei der Übergabe der Projektarbeit erläuterte Klaus Henrichs, Koordinator des RFH Teams für externe Kontakte, dem Verkehrsplanungsamt-Referenten Bernhard Müller von der Stadt Köln die Ergebnisse. Die Studie weist nach, dass eine Verbesserung von Zustand und Sicherheit der Haltestellen sowie eine bessere Markierung der P + R-Anlagen zu einer größeren Akzeptanz führen würden. Die angehenden Ingenieure empfahlen der Stadt Köln, bereits auf den Autobahnen und Landstraßenzubringern Richtung Zentrum frühzeitig Wegweiser zu den P+R-Parkplätzen zu errichten.

Weitere Informationen: Rheinische Fachhochschule Köln, Hohenstaufenring 16-18, 50674 Köln, Tel.: 0221/20 30 20, e-mail  


Beatrix Polgar-Stüwe
Quelle: www.openpr.de  
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