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Lehramtsausbildung mit den Bolognastrukturen neu gestalten 06-02-23

Die Hochschulen wollen den Bologna-Prozess nutzen, um die Lehramtsausbildung konsequent auf den Qualifizierungsbedarf künftiger Lehrerinnen und Lehrer auszurichten. Dies geht aus einem Beschluss des Plenums der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hervor, das am 21. Februar in Bayreuth tagte.

'Der Bologna-Prozess erfordert die Orientierung der Studiengänge an Qualifikationszielen und Kompetenzprofilen. Dies, ist eine große Chance auch für die Lehrerbildung', erläuterte der kommissarische Präsident der HRK, Prof. Burkhard Rauhut, nach der Sitzung. 'Die Hochschulen müssen die Studiengänge reformieren und ihre Bestandteile besser aufeinander abstimmen. Ziel muss es sein, dass sich die Hochschulen mit den Kultusministerien auf Ziele der Lehrerbildung einigen und dann bei der Akkreditierung prüfen lassen, ob sie in den Studiengängen der Hochschulen wirklich erreicht werden.' Die inhaltliche Ausgestaltung der Studiengänge liegt in der Verantwortung der Hochschulen.

Die HRK fordert, die Schulministerien als Arbeitgebervertreter an diesen Verfahren zu beteiligen. Allerdings sollte dies in der in anderen Bereichen üblichen Rolle geschehen und nicht mit einem Vetorecht, wie dies die KMK im vergangenen Jahr beschlossen hat. Eine der Grundlagen, an denen sich die Studiengänge messen lassen müssten, seien die Ziele und Standards, die die Kultusminister für die Lehrerbildung gemeinsam mit der Wissenschaft entwickeln wollen. Auf dieser Basis könnten im Studium Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften im Zusammenspiel stärker auf die Bedürfnisse künftiger Lehrerinnen und Lehrer zugeschnitten werden.

Welche Kompetenzen die Schule heute und in Zukunft fordert und wie sie am sinnvollsten zu vermitteln sind, müsse dringend stärker erforscht werden, betonte Rauhut. 'Wir brauchen eine hochwertige Lehre, aber auch Schul- und Lehrerbildungsforschung', sagte er an die Politik gerichtet. Klar sei aber auch, dass die Hochschule nicht alles vermitteln könne, was ein Lehrer oder eine Lehrerin im Berufsleben benötigen. 'Zur Lehrerbildung gehören neben dem Hochschulstudium der Vorbereitungsdienst, die Fort- und Weiterbildung, aber auch die Personalentwicklung in den Schulen.'

Den viel beschworenen Widerspruch zwischen einer zielorientierten Lehrerbildung und der so genannten Polyvalenz der Bachelor-Studiengänge sieht Rauhut nicht: 'Die lehramtsbefähigenden Bachelor-Programme müssen auch andere Perspektiven als den Lehrerberuf bieten. Niemand kennt die Beschäftigungschancen im Schuldienst am Ende des Studiums. Und viele Studierende erleben im Studium, dass ihr ursprüngliches Berufsziel doch nicht zu ihnen passt.' Schon jetzt gebe es überzeugende Wege, die Studierenden frühzeitig an das Berufsfeld heranzuführen und dennoch alternative Studien- und Berufsperspektiven zu eröffnen.

Die Diskussion über die Lehrerbildung hatte, ausgelöst durch die Ereignisse der Pisa-Studie vor einigen Jahren, zu einer weit reichenden Einigkeit über die notwendigen Reformen geführt und großes Echo gefunden. In der oftmals formal erscheinenden Diskussion um die Einführung der Bachelor- und Masterabschlüsse in der Lehrerbildung stellt die HRK mit ihrer Empfehlung nun erneut die inhaltlichen Reformziele in den Mittelpunkt. Die Hochschulen haben inzwischen vielfältige Konzepte gestufter Lehrerbildung entwickelt. Ihre Chancen und Probleme haben Vertreter von Hochschulen, Ministerien und Schulen kürzlich im Rahmen einer Tagung der HRK und des Stifterverbandes für die Deutsche Wirtschaft am 26. Januar 2006 in Berlin diskutiert.

Quelle: www.pressrelations.de  
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